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Montag, 11. November 2013

Was ich sonst noch so in den Ferien gemacht habe...

Hey,


Die zweite Ferienwoche war ich zwar nur in der Normandie, aber trotzdem haben wir viel unternommen. Ich weiß nicht, ob ihr noch wisst, wo ich aufgehört habe, also falls nicht, ich schreib's hier nochmal kurz: Am Freitag, dem 25. Oktober sind wir gegen Abend wieder in Gouville angekommen und ich habe meine Geburtstagspakete geöffnet. Da war ich stehen geblieben und dieser Artikel schließt an..


Als wir wieder hier ankamen, wurden wir schon erwartet. Und zwar nicht nur von Antoine, Jeannes Onkel und Cousine waren auch da: Jaques und Sophie (etwas jünger als ich)! 
Anzug eines deutschen Soldaten, gefertigt in Braunschweig
Gleich am nächsten Tag, also Samstag, haben wir deshalb auch einen Ausflug gemacht, wenn auch nur einen recht kleinen. Es ging zur Pointe d'Agon (Agonspitze). Falls ihr damit jetzt nichts anfangen könnt: Eine Pointe ist eine Art Landzunge, die ins Meer ragt und wenn du ganz an der Spitze stehst, bist du fast vom Meer umrundet. Und die Pointe d'Agon liegt halt bei Agon-Coutainville. Auf der Karte ist das auch ganz gut sichtbar.
Sogar T. Roosevelt Jr. ist
hier im Kampf gefallen
Auf jeden Fall haben wir dort dann ein bisschen Drachen steigen lassen und sogar gebadet. Hallo, am 26. Oktober! Es war eeeiiisekalt, aber zum Glück ging das Wasser, egal wie weit man gegangen ist, nur bis zu den Knien (kam mir zumindest so vor^^) und dann ging es einigermaßen, länger als 5 Minuten hab' ich's trotzdem nicht ausgehalten. Gegen Abend haben wir dann noch 'ne Louis de Funès-Komödie geguckt, jetzt nicht so meins, aber na ja.



Sonntags ging's dann schon gleich morgens los in Richtung Carentan. Da haben die Franzosen erstmal Witze drüber gemacht und gesagt: Aber ich bin doch gar nicht vierzig Jahre alt!
Carentan wird nämlich so ziemlich genauso ausgesprochen wie Quarante ans, also übersetzt vierzig Jahre. So haben wir uns also lachend (weniger wegen der Witze sondern mehr wegen der Süßigkeiten, die nur im Auto von uns Mädchen verstaut waren, was die Jungs natürlich ein bisschen enttäuscht hat^^) auf den Weg gemacht, unser genaues Ziel war Utah Beach. Offensichtlich kein französischer Name, wieso, werdet ihr gleich noch rausfinden. Direkt am Strand gibt es dort nämlich ein Museum über den Atlantikwall und die Kämpfe 1944. Die Deutschen hatten nämlich zu dieser Zeit, also während des 2. Weltkriegs, fast ganz Frankreich eingenommen und überall an den Stränden eine Reihe von befestigten Stellungen errichtet, die ziemlich gut bewacht wurden und vor einem Angriff der Alliierten schützen sollten. 1944 haben dann aber Amerikaner und Engländer trotzdem angegriffen, und zwar unter anderem am Utah Beach, deshalb ist der Name auch englisch. Am Ende haben die Alliierten gewonnen, aber es war ein ziemlich erbitterter Kampf, über den man in diesem Museum einiges erfahren hat. Ich fand es ziemlich interessant und vor allen Dingen schrecklich, was dort alles passiert ist.


Hinterher haben wir noch einen amerikanischen Soldatenfriedhof besucht, es haut einen wirklich um, fast 10.000 Gräber auf einmal zu sehen. Nachdem wir dort ein bisschen rumspaziert sind und mehr oder weniger getrauert haben, kam auch schon die letzte Station für diesen Sonntag: Die Pointe du Hoc, eine Steilküste, an der eine deutsche Station ebenfalls während des 2. Wetkriegs bombardiert wurde. Man hat noch genau die 2-3 Meter tiefen Krater gesehen, die die Bomben hinterlassen hatten und auch die Bunker waren noch da, wenn auch halb zerstört. Es sah praktisch aus wie auf dem Mond! Gegen Abend sind wir dann nach Hause gefahren, besonders als einzige Deutsche unter Franzosen war dieser Tag doch ziemlich hart für mich und hat mich verändert. Aber es hat sich gelohnt!


Montag und Dienstag haben wir eigentlich nichts wirklich Wichtiges gemacht, Sophie und Jaques waren dann auch schon wieder weg. Deshalb gehe ich gleich zum Mittwoch über.

Pointe du Hoc - wie auf dem Mod
Den Nachmittag hab' ich bei Luzia verbracht, ich habe sie davon überzeugt, auch einen Blog zu machen (thefashiography.blogspot.com , guckt doch mal rein)  und wir haben zusammen Klavier gespielt. Abends kam dann Jeanne mit Margot und Pauline (2 Freundinnen), um mich abzuholen und Sophia und Amélie, um die andere Jeanne und Luzia abzuholen. Pauline wohnt nämlich eigentlich seit einem halben Jahr in Lyon und kam zu Besuch hierher, deshalb haben wir mit noch ein paar anderen den Abend in Coutances verbracht. Begonnen hat das Ganze mit einem Essen bei McDonald's. Kennt ihr diese Rubbellose an den Getränken? Da darf man zwei von vier Feldern aufrubbeln und wenn das beides das Gleiche ist, kriegt man das geschenkt. Luzia hatte echt Glück und hat einen leckeren Himbeer-Frappé gewonnen, den ich auch probieren durfte (*-*). Ich hatte mal wieder Pech, aber selbst wenn ich es hinbekommen hätte, wär nur ein Royal Cheese dabei herausgekommen, für Vegetarier wie mich eh nutzlos.

Pointe du Hoc, eigentlich ein schöner Ort
Als nächstes ging's dann auf zur Eislaufhalle, die zu Fuß etwa eine Stunde (!!!) entfernt von McDonald's war, nämlich genau am anderen Ende der Stadt. Ich dachte mir also, okay, eine Stunde Fußmarsch, da gehe ich lieber nochmal vorher auf Toilette. Hab' ich auch gemacht. Aber trotzdem mussten Luzia und ich beide schon nach fünf Minuten schrecklich dringend auf's Klo und weit und breit gab's keins. Es kam sogar schließlich so weit, dass wir schon dabei waren, Im Frühtau zu Berge zu singen und Pläne zu schmieden, heimlich kurz hinter 'nem Busch zu verschwinden, als wir endlich an einem geöffneten Restaurant vorbeikamen. Inzwischen war seit McDonald's schon mehr als eine halbe Stunde vergangen. Netterweise hatte die Kellnerin Erbamen und wir durften auf's Klo, sogar ohne etwas zu bezahlen.

Ein von einer Bombe hinterlassener Krater
Somit war der Tag also gerettet und wir konnten entspannt die letzte halbe Stunde weiterlaufen. Irgendwann kamen wir auch endlich an und spätestens, als ich mir diese nicht gerade hübschen Schlittschuhe angezogen hatte, bekam ich echt Angst. Ich war nämlich vorher noch nie in einer Eislaufhalle und das letzte Mal bin ich vor vier Jahren Schlittschuh gelaufen. Aber nach einiger Zeit ging's einigermaßen und hat sogar richtig Spaß gemacht. Immerhin gibt es hier für Anfänger keine doch etwas peinlichen Pinguine sondern einfache Stützen. Um Mitternacht kam dann Margots Vater um uns abzuholen und ein anstrengender Tag ging somit zuende.


Rathaus in Caen
In der Innenstadt von Caen
Am Donnerstag war Pauline immer noch da und hat ein kleines Treffen mit ein paar Freunden veranstaltet, wo wir Spiele gespielt, Fotos gemacht und gequatscht haben. Da sie aber leider fast nur über die "guten alten Zeiten" geredet hatten, hatte ich kaum eine Chance, was beizutragen. Gegen Abend wurden wir dann von Freunden der Familie abgeholt, um bei uns zuhause noch ein bisschen Halloween zu feiern und ein paar Spiele zu spielen. Hat Spaß gemacht! :)
Blick von der Burg auf Caen
Freitag und Samstag haben wir in Caen verbracht, der Hauptstadt der Normandie, in der Jeannes Großeltern wohnen. Eigentlich waren wir die ganze Zeit im Haus und haben Spiele gespielt oder wir haben die Möglichkeit genutzt und waren shoppen. Für Leute vom Dorf natürlich echt was besonderes, aber ich hätte trotzdem gerne ein bisschen mehr Sightseeing gemacht. Na ja, immerhin habe ich die Burg, zwei wichtige Kirchen, das Rathaus und natürlich beim Shoppen die Altstadt gesehen. Schön eine ziemlich hübsche Stadt.

Am Sonntag haben wir nicht so viel gemacht, denn weil es der letzte Ferientag war, mussten sich  alle auf den bevorstehenden harten Montag vorbereiten. Ich muss aber ehrlich sagen, dass die Ferien mir sehr lange vorgekommen sind, nicht wie zwei Wochen. Meinetwegen hätten sie trotzdem noch länger dauern können^^.
Der Frappé (Foto ist geklaut von Luzias Blog^^)

So, langsam wird es spät, ich sollte dann auch mal Englisch machen und dann schlafen, morgen ist schließlich Schule.



Also bis dann!




Donnerstag, 7. November 2013

Wo ich von 8-18 Uhr lebe - Das Lycée

Hey,


Wie ja bereits angekündigt, erfahrt ihr heute hier etwas über die Schule, die ich hier besuche, das Lycée Charles-François Lebrun in Coutances...



Morgens um 8 Uhr und abends um 18 Uhr kann man über diesen Weg die Schule betreten bzw. verlassen. Wenn ihr meinen allerersten Artikel aufmerksam gelesen habt (8. Tag), wisst ihr, dass es für die Öffnung dieses Weges extra eine Demonstration gab. Wirklich viel bringt das so aber auch nicht, denn meistens braucht man diese Abkürzung in die Stadt in einer der Freistunden und dann ist dieser Eingang nicht geöffnet.


 Hier seht ihr das 'Foyer'. Dort gibt es gemütliche Sitzecken, Getränkeautomaten, einen Tischkicker und noch vieles mehr. Sehr oft halte ich mich dort aber nicht auf, weil es meistens voll und stickig ist, besonders bei schlechtem Wetter. Gegenüber davon gibt es noch einen zweiten Aufenthaltsraum, zwar nur mit Tischen und Stühlen, dafür ist aber die Luft etwas besser, deshalb spielen wir meistens dort Karten.


Bei diesem Gebäude handelt es sich um den Phyique-Chimie- und SVT-Trakt, es gibt hier, nicht wie bei mir in Deutschland an der Schule, Kittel, die man beim Experimentieren tragen muss. Außerdem gibt es extra Computerräume, in denen wir ab und zu in SVT arbeiten. Auf der rechten Seite des Bildes seht ihr eine Überdachung, unter der sich Schließfächer und der Eingang zur nicht getrennten (an dieser Stelle nochmal: Fehlplanung, Leute, Fehlplanung!) Toilette befinden. A propos, die Toilette ist sozusagen unterirdisch, sie befindet sich nämlich unter dem Haupteingang und es gibt auch noch einen Eingang von der Seite des Foyers aus. Eigentlich eine ganz hübsche Lösung, finde ich.






Wie denke ich ganz gut zu erkennen ist, ist die Schule recht groß. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass es etwas mehr als 1000 Schüler hier gibt. Das finde ich echt unglaublich, es sind schließlich nur 3 Jahrgänge: Seconde (10. Klasse), Première (11. Klasse, ich bin in der 1S2) und Terminal (12.Klasse, machen das Abi/Bac).



Und so sieht es innen aus! Die Klassenräume sind mega  groß und meistens gibt es keine Tafel wie die, die auf dem Bild zu sehen ist, sondern ein Whiteboard, auf das man mit verschiedenfarbigen Stiften schreiben kann. Eine gute Lösung, da könnte unsere Schule auch mal drüber nachdenken. Das macht wenigstens beim Abwischen keine Wölkchen (kleiner Insider ;) ). Die Gänge sind zum Teil echt lang und an den Seiten gibt es meistens schöne, alte und besonders große Schießfächer. In den Pausen darf aber keiner in den Gängen bleiben, was bei dem Normandie-Wetter eindeutig eine schlechte Idee war, denn so muss man trotzdem immer raus oder in einen überfüllten Aufenthaltsraum.



Wie unschwer zu erkennen ist, handelt es sich hierbei um die Mensa. Da ich die Fotos nicht selber gemacht, sondern von  der Internetseite der Schule habe, bietet sich hier ein echt ungewöhnlicher Anblick: 
Wo normalerweise die Leute anstehen und drängeln wie beim Warten auf die Hauptattraktion in einem Freizeitpark, ist es auf dem Bild hier komplett leer. Eine halbe Stunde für's Essen anstehen kommt hier wirklich nicht selten vor. Bezahlt wird mit einer Karte, auf der Vor- und Nachname eingetragen sind. 

Und jetzt kommt's: Kurz bevor ich hier angekommen bin, hat Jeanne für mich so eine Karte gekauft und beschriften lassen. Der Beschriftungstante (oder vielleicht war es auch ein Onkel) hat sie dann gesagt, dass ich ihre Austauschpartnerin bin und wie ich heiße. Die Tante/Der Onkel hat allerdings meine Namen vertauscht und da mein Nachname auch ein Vorname für Jungen ist, hat er laut Jeanne gesagt: Oh, das ist aber kein sehr weiblicher Name! Wie peinlich, jetzt steht auf meiner Karte also ein Jungenname...


Wenn ihr noch mehr Fotos sehen wollt, hier ist der Link zur Bildergalerie der Schule, die Bilder, die ich benutzt habe, habe ich auch von dieser Seite:


Das war es dann für heute auch schon wieder, über den Rest meiner Herbstferien folgt demnächst auch noch ein Artikel. Jetzt muss ich aber wirklich schlafen, denn es ist schon spät und morgen ist ja wieder Schule. Danach haben wir zum Glück ein langes Wochenende, wo ich vermutlich auch den Mont-Saint-Michel besichtigen werde. Ich freue mich schon!

Bis dann!

Sonntag, 3. November 2013

Tro-Breizh!

Wie ich euch im letzten Artikel ja schon angekündigt hatte, habe ich vom 19. bis zum 25.10. eine Tour durch die Bretagne gemacht. Wo ich überall war und was ich alles erlebt habe, könnt ihr jetzt hier lesen...



Samstag, Sonntag, Montag, Dienstagmorgen:


Spaziergang am Morgen (noch vor dem Wolkenbruch)

Côtes de Granit Rose
Die ersten Tage haben Jeanne, ihre Eltern, Quentin und ich (Antoine ist zuhause geblieben) bei Freunden der Familie in der Nähe von Lannion verbracht, einem Ort im Département Côtes-d'Armor, etwa 10 Minuten vom Meer entfernt. Weil wir erst abends ankamen, wurden wir sozusagen gleich mit dem Abendessen begrüßt, und wie so oft, wenn man sich in Frankreich mit einer anderen Familie trifft, gab es erstmal ein paar Snacks. Und zwar: Langusten! Ich muss ehrlich sagen, ich wusste vorher nicht, was Langusten sind, denn ich kenn mich in dem Gebiet nicht so aus. Für die, die, was das angeht, genau so unwissend sind wie ich: das sind Meerestiere, die von der Größe her zwischen Hummer und Garnele liegen, aber eindeutig eine negative Tendenz in Richtung Hummer haben. Auf jeden Fall haben die diese Tierchen dann mit Händen gegessen und vorher auseinandergenommen. Von den Knackgeräuschen wurde mir daraufhin so schlecht, dass ich leider auch keine der vegetarischen Snacks essen konnte. Offensichtlich konnte ich mein Gewürge aber gut verstecken, denn kurz darauf hat mir Jeannes Mutter meiner Meinung nach viel zu ausführlich einiges zu den Langusten erklärt und das auch noch mit Wackeln an deren Zangen verdeutlicht. Ich musste mich echt zusammenreißen, mich nicht einfach umzudrehen und aus dem Raum, der langsam auch schon Langusten-Geruch angenommen hatte, so schnell wie möglich zu fliehen. Zum Glück war das Essen, das auf den Snack folgte, besser (habe schon wieder vergessen, was es war, aber ich konnte es auf alle Fälle essen).
Das typische Touristenfoto

Am nächsten Tag ging's dann morgens ans Meer, der Strand war ziemlich hübsch, nur leider hat das Wetter (in der Bretagne wirklich zu vergleichen mit der Normandie) uns mal wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht und nach nicht einmal 20 Minuten spazieren kamen wir bis auf die Knochen durchnässt schließlich wieder am Auto an.
Zum Glück wurde es zum Nachmittag hin schön, sodass wir unseren Ausflug zur Côte de Granit Rose (Rosengranit-Küste) antreten konnten. Dort sind wir dann etwas mehr als zwei Stunden spazieren gegangen und die Landschaft war echt ziemlich schön. Diese Küste ist übrigens sehr berühmt, solche Küsten gibt es nur sehr selten.

Hier sieht man: die Felsen sind wirklich rosa
Montags haben wir auch einen Ausflug gemacht, wir sind ungefähr eine Stunde am Meer spazieren gegangen. Wieder zuhause angekommen, haben wir noch bis in die Nacht hinein Arschloch gespielt, also Jeanne, Quentin, Adèle (die Tochter der Hausbesitzer, kam Montagnachmittag von einem mehrtägigen Ausflug zurück) und ich. Ach ja, abends haben wir Crêpes gegessen, von denen am nächsten Morgen zum Glück noch ganz viele für uns zum Frühstück übrig waren. Das war echt lecker! *-* Noch am Vormittag haben wir uns auf den Weg zum nächsten Halt gemacht...
Côtes de Granit Rose

Dienstag, Mittwoch, Donnerstagmorgen:


Nachdem wir uns auf dem Weg noch einen kleinen Ort mit einer hübschen Kirche angeguckt hatten und kurz in Brest die Haupt-Shopping-Straße rauf- und runtergegangen waren, kamen wir gegen Nachmittag schließlich in Daoulas, einem kleinen Örtchen im Département Finistère (also in der Nähe von Brest) an. Die Familie (Freunde 'meiner' Familie) war echt sehr nett, es gab auch zwei Kinder namens Alice (in meinem Alter) und Corentin (19). Zusammen haben wir Kinder den ganzen Abend Wii und mal wieder Arschloch gespielt. Das Essen war typisch bretonisch: Kig ha farz  (Aussprache: Kig afaas, so eine Art Mehlkloß). Ich muss sagen, auch wenn es nicht so appetitlich aussah, hat es doch ziemlich gut geschmeckt.
Rathaus in Brest


Nach einer nicht allzu langen Nacht haben wir um etwa 11 Uhr morgens einen kleinen Spaziergang durch das Dorf gemacht. Nachmittags waren wir dann in einem sehr hübschen, putzigen Örtchen (etwa 45 Minuten von Daoulas entfernt), dessen Namen ich leider wieder vergessen habe.

Schon am nächsten Morgen ging es weiter...

Donnerstag und Freitag:


Brest, im Hintergrund ist die
 Bucht zu erkennen
Diesmal ging es nicht zu Freunden, sondern zur Familie, genauer gesagt zur Schwester von Jeannes Oma. Der Ort hieß Plougasnou. Da angekommen, haben wir erstmal jeder ein Crêpe gegessen (haben wir generell in dieser Woche sehr oft getan, sowohl morgens als auch mittags, abends oder zum Gôuter) und mit der Enkelin der Schwester von Jeannes Oma (Gibt's dafür einen Begriff??) ein Spiel gespielt. Nach dem Abendessen (nochmal Kig ha farz) haben wir drei Kinder es uns oben auf dem Dachboden gemütlich gemacht, wo wir schließlich auch schliefen. War echt gemütlich!
Eingang zum Dachboden
Um Punkt Mitternacht war ich gerade alleine dort, weil die anderen Zähne putzten, als plötzlich alle von unten "Bon anniversaire!"  hochriefen. Dann bin ich erstmal wieder die Leiter runtergeklettert und habe allen Küsschen gegeben. Ich war ziemlich erleichtert, weil ich schon dachte, sie hätten meinen Geburtstag vielleicht vergessen.


Der gemütliche Dachboden
Als ich am nächsten Morgen runter zum Frühstück kam, ging das mit den Küsschen dann nochmal los und nachdem wir gegessen hatten, fuhren wir auch schon weiter.
Blick aus dem Panorama-Fenster bei der Schwester von Jeannes Oma

Zum Mittagessen waren wir bei Freunden eingeladen, die auch schon Verwandte zu Besuch hatten. Kurz vor dem Nachtisch sind plötzlich alle rausgegangen und nach ein paar Minuten singend mit einem Kuchen und einem Päckchen in der Hand wieder hereingekommen. Das fand ich so süß ;). Nachdem ich alle Kerzen auf einmal ausgepustet hatte (wofür ich erstmal einen Applaus bekam), haben wir die leckere Erdbeertorte angeschnitten und ich durfte natürlich 2 Stücke essen. Danach habe ich das Geschenk ausgepackt und mich ganz dolle gefreut! Nach ein paar Spielen für uns Kinder und einem Spaziergang für die Erwachsenen mussten wir aber endgültig den Rückweg antreten und sind schließlich am Abend wohlbehalten wieder in Gouville angekommen, wo schon die Geburtstagspäckchen von Familie und Freunden auf mich warteten.
Und hier nochmal daaankeschön, ihr seid die Besten!!!

Wie im Paradies - Côte de Granit Rose

Im 'Dorf mit der hübschen Kirche'

Haus im Dorf in der Nähe von Daoulas

Normandie, wir kommen! (Sonnenuntergang während der Rückfahrt)


Anhang:
Wie ihr vielleicht erkannt habt, war die Überschrift weder Deutsch, noch Französisch, sondern Bretonisch, die Sprache, die früher in der Bretagne gesprochen wurde, jetzt aber nach und nach ausstirbt. Das Witzige ist: In der Bretagne gibt es deshalb für alle Dörfer zwei Namen, einen auf Französich und einen auf Bretonisch. Das ist auch immer auf den Straßenschildern so vermerkt. Tro-Breizh heißt in etwa Tour durch die Bretagne.