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Sonntag, 3. November 2013

Tro-Breizh!

Wie ich euch im letzten Artikel ja schon angekündigt hatte, habe ich vom 19. bis zum 25.10. eine Tour durch die Bretagne gemacht. Wo ich überall war und was ich alles erlebt habe, könnt ihr jetzt hier lesen...



Samstag, Sonntag, Montag, Dienstagmorgen:


Spaziergang am Morgen (noch vor dem Wolkenbruch)

Côtes de Granit Rose
Die ersten Tage haben Jeanne, ihre Eltern, Quentin und ich (Antoine ist zuhause geblieben) bei Freunden der Familie in der Nähe von Lannion verbracht, einem Ort im Département Côtes-d'Armor, etwa 10 Minuten vom Meer entfernt. Weil wir erst abends ankamen, wurden wir sozusagen gleich mit dem Abendessen begrüßt, und wie so oft, wenn man sich in Frankreich mit einer anderen Familie trifft, gab es erstmal ein paar Snacks. Und zwar: Langusten! Ich muss ehrlich sagen, ich wusste vorher nicht, was Langusten sind, denn ich kenn mich in dem Gebiet nicht so aus. Für die, die, was das angeht, genau so unwissend sind wie ich: das sind Meerestiere, die von der Größe her zwischen Hummer und Garnele liegen, aber eindeutig eine negative Tendenz in Richtung Hummer haben. Auf jeden Fall haben die diese Tierchen dann mit Händen gegessen und vorher auseinandergenommen. Von den Knackgeräuschen wurde mir daraufhin so schlecht, dass ich leider auch keine der vegetarischen Snacks essen konnte. Offensichtlich konnte ich mein Gewürge aber gut verstecken, denn kurz darauf hat mir Jeannes Mutter meiner Meinung nach viel zu ausführlich einiges zu den Langusten erklärt und das auch noch mit Wackeln an deren Zangen verdeutlicht. Ich musste mich echt zusammenreißen, mich nicht einfach umzudrehen und aus dem Raum, der langsam auch schon Langusten-Geruch angenommen hatte, so schnell wie möglich zu fliehen. Zum Glück war das Essen, das auf den Snack folgte, besser (habe schon wieder vergessen, was es war, aber ich konnte es auf alle Fälle essen).
Das typische Touristenfoto

Am nächsten Tag ging's dann morgens ans Meer, der Strand war ziemlich hübsch, nur leider hat das Wetter (in der Bretagne wirklich zu vergleichen mit der Normandie) uns mal wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht und nach nicht einmal 20 Minuten spazieren kamen wir bis auf die Knochen durchnässt schließlich wieder am Auto an.
Zum Glück wurde es zum Nachmittag hin schön, sodass wir unseren Ausflug zur Côte de Granit Rose (Rosengranit-Küste) antreten konnten. Dort sind wir dann etwas mehr als zwei Stunden spazieren gegangen und die Landschaft war echt ziemlich schön. Diese Küste ist übrigens sehr berühmt, solche Küsten gibt es nur sehr selten.

Hier sieht man: die Felsen sind wirklich rosa
Montags haben wir auch einen Ausflug gemacht, wir sind ungefähr eine Stunde am Meer spazieren gegangen. Wieder zuhause angekommen, haben wir noch bis in die Nacht hinein Arschloch gespielt, also Jeanne, Quentin, Adèle (die Tochter der Hausbesitzer, kam Montagnachmittag von einem mehrtägigen Ausflug zurück) und ich. Ach ja, abends haben wir Crêpes gegessen, von denen am nächsten Morgen zum Glück noch ganz viele für uns zum Frühstück übrig waren. Das war echt lecker! *-* Noch am Vormittag haben wir uns auf den Weg zum nächsten Halt gemacht...
Côtes de Granit Rose

Dienstag, Mittwoch, Donnerstagmorgen:


Nachdem wir uns auf dem Weg noch einen kleinen Ort mit einer hübschen Kirche angeguckt hatten und kurz in Brest die Haupt-Shopping-Straße rauf- und runtergegangen waren, kamen wir gegen Nachmittag schließlich in Daoulas, einem kleinen Örtchen im Département Finistère (also in der Nähe von Brest) an. Die Familie (Freunde 'meiner' Familie) war echt sehr nett, es gab auch zwei Kinder namens Alice (in meinem Alter) und Corentin (19). Zusammen haben wir Kinder den ganzen Abend Wii und mal wieder Arschloch gespielt. Das Essen war typisch bretonisch: Kig ha farz  (Aussprache: Kig afaas, so eine Art Mehlkloß). Ich muss sagen, auch wenn es nicht so appetitlich aussah, hat es doch ziemlich gut geschmeckt.
Rathaus in Brest


Nach einer nicht allzu langen Nacht haben wir um etwa 11 Uhr morgens einen kleinen Spaziergang durch das Dorf gemacht. Nachmittags waren wir dann in einem sehr hübschen, putzigen Örtchen (etwa 45 Minuten von Daoulas entfernt), dessen Namen ich leider wieder vergessen habe.

Schon am nächsten Morgen ging es weiter...

Donnerstag und Freitag:


Brest, im Hintergrund ist die
 Bucht zu erkennen
Diesmal ging es nicht zu Freunden, sondern zur Familie, genauer gesagt zur Schwester von Jeannes Oma. Der Ort hieß Plougasnou. Da angekommen, haben wir erstmal jeder ein Crêpe gegessen (haben wir generell in dieser Woche sehr oft getan, sowohl morgens als auch mittags, abends oder zum Gôuter) und mit der Enkelin der Schwester von Jeannes Oma (Gibt's dafür einen Begriff??) ein Spiel gespielt. Nach dem Abendessen (nochmal Kig ha farz) haben wir drei Kinder es uns oben auf dem Dachboden gemütlich gemacht, wo wir schließlich auch schliefen. War echt gemütlich!
Eingang zum Dachboden
Um Punkt Mitternacht war ich gerade alleine dort, weil die anderen Zähne putzten, als plötzlich alle von unten "Bon anniversaire!"  hochriefen. Dann bin ich erstmal wieder die Leiter runtergeklettert und habe allen Küsschen gegeben. Ich war ziemlich erleichtert, weil ich schon dachte, sie hätten meinen Geburtstag vielleicht vergessen.


Der gemütliche Dachboden
Als ich am nächsten Morgen runter zum Frühstück kam, ging das mit den Küsschen dann nochmal los und nachdem wir gegessen hatten, fuhren wir auch schon weiter.
Blick aus dem Panorama-Fenster bei der Schwester von Jeannes Oma

Zum Mittagessen waren wir bei Freunden eingeladen, die auch schon Verwandte zu Besuch hatten. Kurz vor dem Nachtisch sind plötzlich alle rausgegangen und nach ein paar Minuten singend mit einem Kuchen und einem Päckchen in der Hand wieder hereingekommen. Das fand ich so süß ;). Nachdem ich alle Kerzen auf einmal ausgepustet hatte (wofür ich erstmal einen Applaus bekam), haben wir die leckere Erdbeertorte angeschnitten und ich durfte natürlich 2 Stücke essen. Danach habe ich das Geschenk ausgepackt und mich ganz dolle gefreut! Nach ein paar Spielen für uns Kinder und einem Spaziergang für die Erwachsenen mussten wir aber endgültig den Rückweg antreten und sind schließlich am Abend wohlbehalten wieder in Gouville angekommen, wo schon die Geburtstagspäckchen von Familie und Freunden auf mich warteten.
Und hier nochmal daaankeschön, ihr seid die Besten!!!

Wie im Paradies - Côte de Granit Rose

Im 'Dorf mit der hübschen Kirche'

Haus im Dorf in der Nähe von Daoulas

Normandie, wir kommen! (Sonnenuntergang während der Rückfahrt)


Anhang:
Wie ihr vielleicht erkannt habt, war die Überschrift weder Deutsch, noch Französisch, sondern Bretonisch, die Sprache, die früher in der Bretagne gesprochen wurde, jetzt aber nach und nach ausstirbt. Das Witzige ist: In der Bretagne gibt es deshalb für alle Dörfer zwei Namen, einen auf Französich und einen auf Bretonisch. Das ist auch immer auf den Straßenschildern so vermerkt. Tro-Breizh heißt in etwa Tour durch die Bretagne.

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